Laufhäschen

REGINA LIEBERT

VCM-Winterlaufserie 1 – HM am 19.01.2014

VCMWinter2014

Die Saison geht wieder los und ich habe vor, die 3 Läufe von der VCM-Winterlaufserie, jeweils einen Halbmarathon zu laufen und als Ziel den Vienna City Marathon.

Mein Trainer hat mir für heute die 4:28/km Vorgegeben.
Zur Hilfe, habe ich meinen Vereinskollegen und guten Freund Michi, der mir ja schon oft zur Seite stand, gebeten.
Er wird mich wieder pro Runde, immer einige Kilometer begleiten. Wir treffen uns beim Start.
Wegen der Ferien- und Automesse wird der Start von 10.00 Uhr auf 10.15 Uhr verschoben.
Viele Teilnehmer stecken im Stau fest. Endlich ist es so weit und es wird gestartet.
Kurz nach dem Start reiht sich Michi zu mir und wir laufen gemeinsam den HM an.
Schreck!, der erste Kilometer ist in 4:10. Michi lacht und sagt, Du bist so schnell gelaufen.
Kein Wunder warum ich mir so schwer tat, wenn ich viel zu schnell laufe. Ich drossle das Tempo
und Michi übernimmt jetzt. Er läuft vor mir und verlangt, das ich hinter ihm bleibe.
Beim 2. Kilometer waren wir zwar noch zu schnell, aber akzeptabel. Allmählich pendelten wir uns bei ca. 4:26/km ein.
Michi gab mir wieder Anweisung, bei einer Gruppe mitzulaufen, bis er mich wieder auf der anderen Seite „übernimmt“.
Nach ca. 1,5 Kilometer war er wieder da. Jetzt waren es noch knapp 2 Kilometer
bis wir die erste Runde mit 7 Kilometer hinter uns haben.
Mit 30:22 laufen wir über die 7 Kilometermatte.
Jetzt geht es ab in die 2. Runde.
Da fange ich schon zu kämpfen an und mache mir so meine Gedanken.
Vielleicht, ich könnte ja bei Kilometer 14 aufhören, es muss ja nicht immer ein Halbmarathon sein.
Nein, ich bin zu einem HM gestartet und werde diesen auch fertig laufen. Immerhin sind wir noch immer auf Kurs und in der Vorgabe mit 4:28/km unterwegs. Michi weist mir wieder eine Gruppe zu, bei der ich solange, bis er mich wieder übernimmt, mitlaufen soll.
Alexander, ein ganz netter, aus der Gruppe, fragt mich nach der Zeit, die ich laufen möchte.
Ich sagte ihm, die 4:28/km.
Machen wir, war seine Antwort.
Er lief wie ein Uhrwerk.
Ich bekam ein schlechtes Gewissen und sagte, lauf ruhig, Du bist viel schneller.
Ich bin schon fertig, war seine Antwort.
Ich war erleichtert, dachte schon, er fühlt sich jetzt verpflichtet und bleibt daher bei mir.
Nein, ein wahrer Kavalier, obwohl er sicher seine 7 Kilometer voll gelaufen ist, läuft er jetzt auch noch mit mir.
Michi ist in der Zwischenzeit auch wieder an meiner Seite.
Bevor wir über die 14 Kilometer-Matte laufen, rufe ich Alexander zu, er soll nicht drüber laufen, sonst zählt seine 7er-Laufzeit nicht.
Ich bekomme noch mit, wie er nach außen abbiegt.
Danke, Alex für Deine Begleitung.
Puh, mir geht allmählich die Kraft aus.
Naja, jetzt noch 7 Kilometer, dann ist es vorbei.
Michi muss mir jetzt schon immer öfter aufmunternde Worte zukommen lassen.
Er macht das ganz toll, darum habe ich ihn so gerne bei den Wettkämpfen an meiner Seite.
Er weiß ganz genau, wann er was sagt, damit es einem gut tut.
Die 4:28 kann ich nicht mehr halten und werde langsamer.
Ein bisschen Guthaben an Zeit habe ich ja aus der 1. und 2. Runde. Mal schauen, wie es am Schluss aussieht.
Michi treibt mich voran und ich kann sogar noch einen Zielsprint haben (ging die letzten male nicht mehr).
Es sind 1:34:54 geworden.
Laut Vorgabe vom Trainer hätten es 1:34:15 sollen sein – also wirklich – damit kann ich Leben. Ich bin zufrieden! Dankeschön an Michi, für seine Aufopferung, mich wieder gezogen zu haben – hoffentlich hat er auch in einem Monat nichts besseres vor und wird mich
wieder begleiten.
Jetzt freue ich mich auf zu Hause (Mann und Hund warten – Duschen – Essen/Hunger – vielleicht ein kleines Mittagsschläfchen?!)

BILDER COPYRIGHT NIK NEDWED

VCMW2014-1

VCMW2014-3

Schreibe einen Kommentar