Laufhäschen

REGINA LIEBERT

LCC-Marathon am 21.10.2012

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Ein sehr laaaanger Marathon für mich und doch der kürzeste Marathon-Bericht von mir!

 

Durch meinen Bändereinriss im Frühjahr, gab es für mich keinen Hamburg Marathon, somit fiel der Frühjahrsmarathon aus.

Im Herbst wollte ich aber schon einen laufen und habe mich für den LCC-Marathon entschieden.

Der Wachau-Marathon war mir zu früh (da lag zu wenig Zeit, von der Wiederaufnahme des Trainings nach der Verletzung, bis zum Event),

den Graz-Marathon wollte ich nicht laufen und daher fiel die Wahl auf den LCC-Marathon.

 

Es war/ist sehr zäh voran gegangen im Training und ich habe den Anschluss zum Trainingsstand, wie ich ihn vor meiner Verletzung hatte,

nicht wieder erlangt. Im Training fehlt mir knapp ein Kilometer in der Stunde. Das ist sehr viel.

Habe aber die Hoffnung, wenn ich eine Startnummer an meiner Brust haften habe, ich vielleicht durch die Motivation doch so einige Meter gut machen kann.

Daher habe ich auch mein Ziel für diesen Marathon am Freitag auf 3:09 Stunden fixiert. Wollte die Kilometer zwischen 4:25 – 4:30 laufen.

 

Es ist heute perfektes Marathonwetter. Was sollte da noch schief gehen? Hätte ich es vorher gewusst, ich wäre im Bett geblieben.

 

Ich habe wirklich gleich beim Start sehr darauf geachtet, nicht zu schnell zu beginnen. Der 1. Kilometer war in 4:22 und danach habe ich mich gleich zwischen 4:25 – 4:29 eingependelt. Nach der ersten Runde überholte mich „Nr. 190“ und fragte, Marathon?, ich sagte ja. Er lief vor mir her. Bei ca. Kilometer 10, fragte er, 3:09 Zielzeit?, ich antwortete, Ja. Er meinte, da könnten wir ja gemeinsam laufen. Ja, da können wir uns gegenseitig ein bisschen motivieren, gab ich als Antwort. Und so liefen wir gemeinsam. Ich konnte die ersten 2 Runden ziemlich gleichmäßig in diesem Tempo laufen. Mein Mann verpflegte mich immer kurz nach der 7 Kilometerrunde. Ich ging in die 3. Runde und es war plötzlich vorbei.

Meine Zeiten wurden immer schlechter, meine Herzfrequenz ging auch immer weiter runter. Es war als ob auf einmal der Stecker aus der Steckdose war und ich keinen Saft mehr bekam. Als ich meinen Mann traf, er war mit dem Rad unterwegs und hatte so zwischendurch daher immer ein Auge auf mich, sagte ich, ich laufe den Marathon nur mehr fertig, die Zeit ist weg. Aufgeben wollte ich auf keinen Fall, aber den Marathon fertig laufen, wenn man in der 3. Runde schon so fertig ist, eine Qual. Ich musste „Nr. 190“ ziehen lassen. Meine Besten Wünsche galten ihm und ich hoffte, er schafft es. Ich habe gerade die Hälfte überstanden und sollte das alles noch einmal laufen? Eigentlich ein nicht umsetzbares Vorhaben. Nein, ich gebe nicht auf. Ich überlegte, warum es heute so ganz schief ging. Die übrigen Gedanken erwähne ich lieber nicht, falls vielleicht noch Minderjährige mitlesen. (Hihihi)

Ich habe nicht zu schnell begonnen, ich hatte genug Kohlenhydrate aufgenommen, aber die Beine wollten nicht.

Die 5. und 6. Runde blieb mein Mann bei mir und begleitete mich am Rad. Dafür war ich unendlich Dankbar. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, bei meinen Tempo nicht vom Rad zu fallen, weil ich so langsam schon lief. In der Letzten Runde arbeitete er schon mit allen Tricks – die 3. Frau ist schon ca. 150 – 200 Meter hinter mir, lass nicht nach, schau das Du den 2. Platz bei den Damen ins Ziel bringst. Es kam mir wie in Zeitlupe vor, ich versuchte wirklich alles um doch etwas schneller zu laufen. Es gelang mir einige Meter, aber dann musste ich wieder nachlassen. Dann kamen tröstende Worte von meinen Mann, die 3. Frau musste jetzt auch schon nachlassen und liegt jetzt nicht mehr so knapp hinter mir. In Wirklichkeit kam sie jetzt erst uns entgegen und lief Richtung Praterstern.  Knapp einen Kilometer vorm Ziel, fing ich zu jammern an, es tut so weh. Als ich das Ziel vor Augen hatte, ich konnte nichts, aber auch gar nichts an Tempo zulegen, obwohl ich mir nichts mehr als das Endlich aufhören zu können, herbei sehnte. Ich habe keine Ahnung wie ich diese 4 Runden der reinsten Quälerei überstehen konnte. Meine Marathonzeit ist 3:21:31. Ich bin sehr endtäuscht. Wie gut das es „Nik“ gibt. Nicht nur, das er immer für tolle Fotos von den Laufevents sorgt, seine Fürsorge geht sogar so weit, dass er mich noch einmal zurück schickt, zum Ziel, weil man mir keine Medaille gegeben hat. Danke, Nik!, ich wäre sicher sonst ohne nach Hause gekommen. Ich traf meinen Laufkollegen „Nr. 190“ im Ziel und sah ihn voller Erwartung an: Hast Du es geschafft?, leider nein, seine Endzeit war 3:17. Im Festzelt holte ich mir meine warmen Sachen zum Anziehen. Kurz darauf fand auch die Siegerehrung statt und ich durfte mit einen Pokal (2. Platz) laaaaaaangsam nach Hause gehen.

 

Ein paar Worte an meinen Freund Nik:

Ich hoffe Du wirst diese Zeilen lesen!

Du bist aus der Laufszene nicht mehr wegzudenken. Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn ich Dich hinter der Ziellinie mit Deinem Lächeln und Deinen Fotoapparat sehe. Immer gut gelaunt, harrst bei hoher Hitze oder auch bei eisiger Kälte aus, um uns mit Deinen Fotos zu erfreuen. Auf die wir ja schon immer ganz gespannt warten um sie auf Deiner Homepage bewundern zu dürfen. Du bist immer da um Dich von ganzen Herzen mitzufreuen, wenn es ein guter und schneller Lauf war und wenn es nicht so gut gelaufen ist, hast Du tröstende Worte. Meine Homepage wäre ohne Deinen tollen Fotos sehr farblos. Lieber Nik, DANKESCHÖN!

Deine Regina

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