Laufhäschen

REGINA LIEBERT

HM mit ÖSTM + LMS

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Eigentlich wäre mir nie in den Sinn gekommen, heuer am 01.09. bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften +

Wiener Landesmeisterschaften in Halbmarathon zu starten. Ich hatte mir vorgenommen eine Woche vorher

bei einen 10er und am 09.09. bei einen HM mit zu laufen. Meine derzeitige Form ist ja nicht wirklich berauschend,

daher wurde der Wettkampf mit der Austragung von den Staatsmeisterschaften und Landesmeisterschaften am 01.09. von mir nicht beachtet.

Meine Vereinskollegin Carola schrieb mich per Mail an,

ob ich nicht Lust hätte bei den ÖSTM + LMS mit zu machen. Ich lehnte jedoch ab, da ich seit meiner Verletzung weit weg von

einer guten Zeit bin. Sie war jedoch hartnäckig und nach einigen Mails , wo sie meine Absage nicht hinnehmen wollte,

meinte, das ist egal, es wäre nur schön, wenn wir als Mannschaft dabei sind.

Nach Rücksprache mit meinen Mann, der sofort dafür war, sagte ich dann zu – mit Bauchweh!

Den 10er bin ich nicht gelaufen, da mir 2 Wettkämpfe in 6 Tagen sicher zu viel gewesen wäre. Auch den HM eine Woche später werde ich nicht laufen.

 

Zu ungewohnter und noch nie dagewesener Uhrzeit für einen Wettkampf, nämlich um 18.00 Uhr stand ich am Samstag in der Hauptallee.

Unterstützt von meinen Mann und unseren kleinen Vierbeiner. Der Start ist um 18:30 Uhr. Mein Ziel war, das ich schneller als beim letzten und zugleich

ersten HM nach meiner Verletzung laufe. Also es muss unter 1:36 werden. Am Start treffe ich ganz liebe Freunde und es wird auch noch ein wenig gescherzt.

Zu Ilse sage ich noch, bevor der Startschuss fiel, ich darf nur nicht zu schnell anfangen. Es erfolgt der Start und ich rase los. Ilse ruft, nicht so schnell und ich drossle sofort mein Tempo. Dafür bin ich ihr sehr dankbar, sie hat mich sicher gerettet. Neben mir laufen alle vorbei, ich dachte schon, ich sei das Schlusslicht. Egal, ich laufe einmal die erste Runde und danach lasse ich das Gefühl entscheiden, wie ich es weiter angehen werde. Es hat ganz schlecht begonnen, ich dachte die Kilometertafel „1 km“ kommt überhaupt nicht mehr. Endlich komme ich zur Tafel, ich drückte meine Uhr ab und was sah ich da, 3:57. Das kann ja nicht sein, was laufen dann die vor mir? Also diese Kilometerzeit kann ich nicht weiter laufen. Zum Glück kam mir der nächste Kilometer nicht mehr so lange vor und schön langsam kam ich in einen Rhythmus. Die Kilometerzeiten waren natürlich nicht mehr so „schön“, aber ich war zufrieden und es ging mir recht gut. Bei der Labestation stand mein Mann und reichte mir die Wasserflasche. Es ging noch gut einen Kilometer bis ich wieder beim Start/Zielbogen vorbei kam. Es geht in die 2. Runde. Eigenartig, aber dieser Kilometer danach, war wieder endlos lange für mich. Danach ging es mir wieder besser, aber ich wurde doch langsamer. Immer wieder kamen vereinzelt Läufer und überholten mich. Ich lief aber trotzdem sehr einsam und alleine. Wieder bei der Labestation angekommen, bekam ich von meinen Mann die Wasserflasche. Vor dem Lauf habe ich den Willi L. getroffen und mich erkundigt, in welchen Bereich bei der Labestation ich Verpflegt werden darf. Es sind 100 Meter erlaubt. Ich nehme an: 50 Meter vor und 50 Meter nach der Labestation. Um kein Risiko einzugehen, stand mein Mann fast neben der Labe. Bei Meisterschaften ist es nämlich Verboten, außerhalb verpflegt zu werden. Jetzt ging es in die Letzte Runde und irgendwie „explodierte“ ich. Naja, etwas übertrieben, aber ich fühlte mich plötzlich echt gut. Normalerweise verliere ich in der Letzten Runde immer sehr viel an Zeit und es wird zur reinsten Qual. Ich konnte zwar nicht schneller laufen, aber ich blieb konstant zur vorigen Runde. Außerdem konnte ich noch 4 Männer überholen, wurde selber aber einmal von einer Frau überholt. Mittlerweile ist es auch dunkel geworden. Sehr ungewohnt, vom Tageslicht in die Finsternis zu laufen. Ich freue mich, bald bin ich wieder auf der gegenüberliegenden Seite von Start/Ziel (neben der Labe) dort steht mein Mann, Freunde und Vereinskollegen die mich in jeder Runde anfeuern, immer ein ganz, ganz tolles Erlebnis und es hilft soooooo sehr. Jetzt ist es nicht mehr weit und bald sind die 21,1 km vollbracht. Es ist geschafft und endlich bin ich im Ziel mit 1:33:18. Ich bin zufrieden, da habe ich mich wirklich um 3 Minuten verbessern können.

Um 21.00 Uhr sollte die Siegerehrung stattfinden, aber es dauerte länger. Obwohl ich mir eine Überbekleidung angezogen habe, es wurde mir schon sehr kalt.

Irgendwann begann die Siegerehrung dann doch. Durfte mich über eine Bronzemedaille bei den Master W 40 freuen. Leider gab es Probleme bei der Mannschaftswertung, Namen fehlten auf Listen, es war ein Chaos. Um 23.00 Uhr war es vorbei mit der Mitteilung, die Medaillen für die Mannschaft werden den Vereinen zugeschickt. Schade! Heute, 2 Tage später gibt es Ergebnisse: In der Mannschaftswertung bei den ÖSTM darf ich mich mit Carola und Aniko über Silber, also den Titel: Österreichische Vizestaatsmeister in der Mannschaft freuen.

Bei den Wiener Landesmeisterschaften sind wir in der Mannschaft:

  1. Platz – Wiener Landesmeister!!!! Juhu

Außerdem wurde unsere 2. Damenmannschaft (ja, in unserem Verein sind die Frauen sehr fleißig) mit

Susanne, Vanessa und Nicole – Wiener Vizelandesmeister.

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