Laufhäschen

REGINA LIEBERT

VCM-Winterlaufserie 1 – HM

Vcm3-12

Etwas ganz, ganz tolles bei diesem Lauf erlebt:

 

Beim Frühstück wurde mir von meinen Mann eine „Kopfwäsche“ erteilt.

Da ich wieder ein wenig herumjammerte, eigentlich ist es zu windig und ich versuche…….

Er sprach mir ins Gewissen, wenn ich einen Wettkampf laufe, dann soll ich auch alles dafür tun, sonst brauche ich nicht zu laufen.

Er fragt, was willst Du laufen? Ich WILL mit 1:30 ins Ziel kommen. Sein Tipp: Dann soll ich wieder mehr mit der Uhr laufen und darauf achten, dass die Kilometerzeiten

mit 4:13 – 4:16 auf der Uhr stehen. Genau, das werde ich tun.

Ich laufe wieder von zu Hause zum Start. Dort hole ich mir meine Startnummer ab.

Ich stelle mich wieder etwas dahinter und nicht gleich vorne beim Start auf. Es wird pünktlich gestartet. Ich laufe los und überhole nur dann, wenn es auch leicht ist, also ohne lange Umwege zu laufen oder Verrenkungen zu machen. Dort wo ein Loch ist laufe ich durch. Meinen Ersten Kilometer stoppe ich in 4:21. Er ist langsam aber ich fühle mich sehr wohl. Mein Puls geht auf 179 und dort möchte ich mich einpendeln. Der Zweite Kilometer ist perfekt in 4:13. Ich fühle mich stark. Da kann ich mich auf meinen Körper verlassen, wenn der mir nach den ersten beiden Kilometer die Info gibt, dann passt das meistens immer. Immer wieder kontrolliere ich meinen Puls und sobald der nach unten geht, gebe ich wieder mehr Tempo. Heute lasse ich es nicht zu, das der innere Schweinehund mich besiegt und ich mich hinreißen lasse, langsamer zu werden. Nach Kilometer 5, laufe ich schon einige Zeit neben einen netten Herren, frage ihn, welche Distanz er heute macht? Als Antwort bekomme ich, den Halbmarathon. Super!, dann haben wir das gleiche Ziel. Gegenseitig ziehen wir uns voran. Zwischen Kilometer 7 und 8, steht mein Mann und reicht mir meine Wasserflasche. Mein Begleiter und ich sind noch immer zusammen, sobald einer etwas langsamer wird, gibt der andere mehr Power. Wir sind ein tolles Team. So geht es dann bis knapp vor Kilometer 14. Dann gab er mir zu verstehen, ich soll ohne ihn weiter laufen. Ich wusste das einige Damen vor mir sind, aber da ja erst im Wettkampf jeder entscheidet ob es 7, 14 oder 21 km werden, kann man nie wissen, an welcher Stelle man wirklich liegt. Mein Mann ruft mir zu, Du bist Erste Frau. Ich kann es nicht glauben, doch auch der Moderator kündigt es an, als ich bei Start/Ziel durch laufe, in die Letzte Runde. Jetzt passiert etwas, wenn ich daran denke, schlägt mein Herz gleich doppelt so schnell. Ich bekomme ein Führungsauto. So etwas kenne ich nur aus dem Fernsehen oder wenn ganz tolle berühmte Läufer bei einem Wettkampf mitlaufen. Heute, ja heute darf ich so etwas erleben. Ich will jetzt wirklich alles geben. Mein Puls geht rauf auf 183. Egal, ich laufe und bin mir aber unsicher, gehört das Auto wirklich zu mir? Hinten wird der Wind stärker, einmal verschlägt es mir sogar die Füße. Der Puls geht wieder runter auf 179. Ich versuche noch einmal das Tempo zu erhöhen. Endlich geht es jetzt wieder rauf auf die Allee. Ich kämpfe. Knapp hinter mir läuft ein Mann mit Kinderbuggy und Frau. Mit jeder Runde kommen sie mir näher. Der Vorderreifen vom Buggy will mich überholen. Ich lege noch etwas drauf um vorne zu bleiben. Wieder nähert sich das 3er-Gespann und überholt. Ich kann nicht mit diesem Tempo weiter laufen, sonst stehe ich bevor ich das Ziel erreicht habe. Ich verabschiede mich in Gedanken von meinen Führungsauto. Schade! Das Auto bleibt aber bei mir. Wieso?, bekommen die keine Info, ich liege jetzt an zweiter Stelle. Na gut, dann genieße ich es noch ein bisschen, bis sich der Irrtum aufklärt. Ich werde aber trotzdem versuchen, den Abstand so gering wie möglich zu halten und laufe so gut es geht weiter. Ich treffe meine lieben Freunde, die wieder gemütlich ihre Trainingsrunden laufen. JM fährt mit dem Rad vorbei (er ist heute 7 km in 25:31 gelaufen – also geflogen). Plötzlich ist er neben mir und feuert mich an. Das motiviert und ich hole das letzte für den Letzten Kilometer raus. Vorne, ein paar Meter ist das Ziel und ich laufe durch. Es sind 1:30:15 geworden. Ein Mitglied vom Veranstalter-Team holt mich ab. Jetzt erfahre ich es, die Dame in Begleitung mit Mann und Kinderbuggy ist ohne Startnummer gelaufen, daher habe ich den 1. Platz! Meine Freude ist groß, das Führungsauto hat sich nicht geirrt, es gehörte mir, die ganze 7-Kilometer-Runde! Mein Mann steht im Ziel und freut sich mit mir. Was für ein schöner Tag!

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