Laufhäschen

REGINA LIEBERT

VCM-Winterlaufserie Nr. 1 am 23.01.2011 HM

Vcm1_11Was wäre das Läuferleben ohne ein bisschen Glück und  Zufall?!

 

Erst eine Woche ist es her, jetzt stehe ich schon wieder da. Diesmal jedoch werden 21,1 km gelaufen.

Habe mir fest vorgenommen – werde langsamer beginnen und versuchen von Runde zu Runde etwas schneller zu laufen.

Das Wetter war grauslich und nicht das, was ich mir wünsche. Kalt, es hat Minusgrade und dazu weht noch starker Wind.

Es ist soweit und wir durften starten. Sehr bald danach läuft Benno mit Christian zu mir auf und fragte ob ich Lust habe, mit Ihnen 1:30 zu laufen.

Selbstverständlich, da bin ich dabei! Eigentlich zu schnell für meine derzeitige Form, aber alleine laufen wollte ich auch nicht, wenn man schon so ein tolles Angebot erhält muss man es annehmen. Naja und außerdem, wenn man nicht einmal einen Kilometer gelaufen ist, glaubt man ja sowieso man kann noch Bäume ausreißen. Ich fühlte mich gut, plauderte auch ein bisschen und scherzte – es macht aber auch nichts, wenn wir mit 1:29:59 ins Ziel kommen. Ja, ja, da war ich noch Redselig. Die ersten Kilometer flogen auch wirklich nur so dahin. Es hat sich eine kleine Gruppe gebildet und auch ein Freund von mir – Martin – der heute 14 Kilometer laufen wird, war dabei. Ich hatte schmerzen, nicht wie man vermuten sollte, in den Füßen, nein in den Fingerspitzen, obwohl ich Handschuhe an hatte. Die Kilometertafeln dürften nicht richtig stehen, den ich halte es für unmöglich, den km 3 in 4:43 gelaufen zu sein. Meine Gruppe ist wirklich flott unterwegs und da wären sicher einige davon gezogen, wenn wir so langsam gelaufen wären. Egal, es geht weiter. Die erste Runde ist absolviert. Den 8. Kilometer wieder in 3:58 so wie der 1. Kilometer. Die Gruppe wurde meines ermäßen schneller oder fing ich schon an, langsam zu sterben? Ich sagte ihnen, lauft weiter. Benno und Christian verneinten und blieben bei mir, der Rest lief weiter. Der Abstand vergrößerte sich. Wenn ich bei dem Tempo mitgehe, schaffe ich die 3. Runde nicht mehr. Jetzt war mir auch in den Fingern warm und ich beschloss, meine Handschuhe auszuziehen. Wohin damit? Wozu ist man Frau? Daher das Laibchen nach vorne gezogen und die Handschuhe rein in den BH. Kurz vor Ende der 2. Runde bekamen wir Zuwachs. Von hinten schloss ein Läufer auf uns auf und gesellte sich zu uns. Jetzt ging es zu viert weiter. Die Letzte Runde wurde hart für mich. Das Reden ist mir mittlerweile auch schon zu anstrengend und daher zog ich es vor, zu schweigen. Obwohl mir die Burschen versuchten Windschatten zu machen, der Gegenwind wurde von Runde zu Runde immer stärker und war daher sehr lästig. Das Gefühl, die 3 Herren vor mir zu haben, noch dazu als Tempomacher, war ein sehr schönes. Ich fühlte mich wie ein Star und genoss es, so gut es ging. Das hat man ja nicht alle Tage. Ich merkte wie sich mein Oberkörper krümmte und ich anfing verkrampft zu laufen. Es war nicht mehr weit ins Ziel, konnte aber nichts mehr zulegen. Trotzdem, die 1:30 sind sich ausgegangen, zwar sehr knapp, aber doch. Mit genau 1:30:48. War ich froh, dass es vorbei war. Eine ganz tolle Überraschung gab es beim Zieleinlauf. Obwohl ich als 2. Frau ins Ziel kam, wurde ein Band gespannt, das ich eigentlich nur kenne, das es für die/den 1. gespannt wird. Das ist schon sehr beeindruckend und lässt einen schnell die Anstrengung und Plage vergessen. Ist wirklich eine sehr schöne Geste. Auch für die 3. wurde das Band noch gespannt. Danke! Ich bedankte mich auch bei meinen 2 Helferlein (Benno und Christian). War froh, dass ich das Glück hatte, die beiden zu treffen und der Zufall es so wollte, das die beiden vor hatten, den HM in 1:30 zu  laufen (den beide können viel, viel schneller laufen).

Jetzt ging es zur Siegerehrung. Es ging sich noch aus, das ich schnell meine Jacke holen und einen Becher warmen Tee trinken konnte. Als die 3. im Ziel war, wurde gleich die Siegerehrung durchgeführt. Super, kein langes endloses warten. Ruck zuck. Das bei dieser Kälte angenehm war. Es gab auch nicht wie sonst bei Siegerehrungen, einen Pokal, sondern einen Euro 20,00 Gutschein und einen Gugelhupf. Über den Gugelhupf freute sich auch mein Mann. Damit er nicht alt wird, wurde der noch am Nachmittag als Jause verspeist. Gut war er, sehr gut!

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