Laufhäschen

REGINA LIEBERT

VCM- WIEN MARATHON 2010

Die Vernunft hat gesiegt!
Da ich ja durch meinen 2. Platz bei der VCM-Winterlaufserie (HM)
einen Startplatz beim VCM bekommen habe, dachte ich damals – super, den laufe ich dann als Long jog. So eine Woche nach Linz,
gemütlich durch Wien zu laufen stellte ich mir recht nett vor.
Jedoch, umso mehr ich mit Freunden und Bekannten darüber sprach, was ich vor habe, desto mehr bekam ich zur Antwort: ich solle das nicht machen!
Auch mein Coache war nicht sehr erfreut, das ich 1 Woche später schon wieder 42 km laufen wollte.
Der Körper braucht einfach Zeit, nach einem Marathon sich zu erholen.
Ich schob das Vorhaben einmal auf die Seite und konzentrierte mich auf Linz.
Jetzt war Linz vorbei und ich war hin und her gerissen. In den einem Moment beschloß ich zu laufen und im nächsten war ich wieder davon überzeugt, lieber zu regenerieren.
Nun war Samstag, ich zog am Vormittag los um mir die Startnummer abzuholen und die Messe zu besuchen.
Noch immer war ich mir nicht einig, was ich morgen tun soll.
Niemals hätte ich mich angemeldet, also warum sollte ich dann jetzt laufen?
Naja, schön wäre es schon, mitzulaufen.
Ich war die ganze Woche noch keinen einzigen Centimeter laufen.
Von Montag bis Donnerstag hat es geregnet – eh klar, da kriegt mich sowieso niemand raus.
Freitag und Samstag wollte ich nicht, damit ich mich eventuell doch für den Sonntag schone.
Es war furchtbar, wie der Verstand mit dem „will machen“ gekämpft hat.
Am Sonntag um 10 Minuten nach 5 Uhr früh stand ich auf und da habe ich es fix gemacht.
Nein, ich lege mich wieder ins Bett, versuche nocheinmal einzuschlafen und hoffte erst um 9.00 Uhr munter zu werden,
weil dann war es endgültig – nicht zu starten! Bis um 9.00 Uhr war es zwar nicht, aber es ging sich nicht mehr aus, es bis auf die Wagramerstraße zu schaffen. Ich habe mir den VCM live im TV, gemütlich am Sofa liegend, angesehen. Er war sehr, sehr aufregend und fast schlimmer als selber zu laufen. Wenn die Kamera endlich einmal auch auf die Hobbyläufer gerichtet wurde, sah ich auch einige Freunde. Ich habe mitgelitten aber mich auch mitgefreut.
In den Beinen hat es gejuckt. Daher habe ich um 18.00 Uhr meine Laufschuhe genommen, meinen Hund geschnappt und bin eine Runde in die Hauptallee laufen gegangen. Heute bin ich über meinen Entschluß sehr froh.
Obwohl ich nur 8 km ganz langsam in einem 6er Schnitt gelaufen bin, spüre ich heute meine Kniegelenke.
Mit welcher Zeit wäre ich ins Ziel gekommen? – Ob ich überhaupt ins Ziel gekommen wäre?, wissen werde ich es nie, aber damit kann ich leben!

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