Laufhäschen

REGINA LIEBERT

Wiener Cross Meisterschaften 27.11.2011 (3950 Meter)

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Vor einiger Zeit, schickte meine Vereinskollegin, die Ausschreibung der Wiener  Crossmeisterschaften aus.

Ich bin noch nie einen Crosslauf gelaufen und eigentlich wird es einmal Zeit, so etwas auszuprobieren.

Somit war für mich beschlossen, da mache ich mit, jedoch mit der Option, falls es gatschig ist oder der Boden gefroren sein sollte,

ich nicht teilnehmen werde. Vom Hören weiß ich, das man eigentlich Crossläufe mit Spikes läuft. Ich wollte mir aber jetzt nicht extra solche Schuhe kaufen.

Wer weiß, ob mir solche Crossläufe überhaupt gefallen und ich daher in Zukunft weiterhin für diese Schuhe Verwendung habe.

 

Sonntag um 10:45 Uhr soll der Start sein. Laut Wetterbericht sollte es 10 Grad bekommen. Als ich in der Früh aufstehe und auf das Thermometer blicke, hat es 1,8 Grad. Nach dem Frühstück und einen Besuch mit dem Hund in der Hauptallee hat es nur mehr 0,8 Grad. Daher werde ich meine Laufbekleidung umdisponieren und eine Spur wärmere wählen. Es ist sehr nebelig und kalt. Der Lauf findet am Cricketplatz statt und daher entscheide ich mich dafür, das Auto stehen zu lassen und die 2 Kilometer von zu Hause bis dorthin zu laufen. Man soll eine Stunde vorher dort sein, die Startnummer abholen und wenn man in der Masterklasse mitlaufen möchte, vor Ort die Anmeldung tätigen und die dafür 10,00 Euro bezahlen. Das Ganze war in 2 Minuten erledigt. Jetzt lümmelte ich in der Kantine, die nicht geöffnet hatte, herum. Draußen war es kalt und daher zog ich es vor, lieber drinnen zu bleiben. Zum Glück kam bald Minodora und danach Vanessa. Ich jammerte herum, ob sie es für richtig halten, das ich hier und heute ohne Spikes laufe. Alle die ich sah hatten solche Dornen an ihren Fußenden und gingen ganz komisch – hihihi! Ich wurde belehrt – man darf auf die Spikes am Beton nicht drauf steigen, sonst brechen sie. Skeptische Blicke und es wird schon gehen, bekam ich als Antwort. Meine Güte, ich kann

damit leben, wenn ich Letzte werde, aber wenn es mich auf den Boden schmeißt, das wäre mir schon unangenehm. Jetzt kann ich nichts mehr ändern, da muss ich durch. Ich habe lange überlegt, soll ich die Strecke einmal ablaufen, damit ich eine Ahnung habe, was auf mich zukommt. Nein, ich lasse mich überraschen.

Gemeinsam mit Minodora und Vanessa gehen wir auf die Allee raus zum Einlaufen. Durch das Plaudern vergeht die Zeit sehr schnell und es ist Zeit zurück zu Laufen.

 

Der Start erfolgt durch einen Schuss. Es geht los. Sehr ungewohnt für mich, auf einer Wiese zu laufen. Ich laufe einfach den anderen nach, keine Ahnung was eine kleine Runde und 4 große Runden sind. Man hat mir versichert, verlaufen kann man sich nicht, darauf vertraue ich jetzt. Die Luft ist so kalt das es mir weh tut und es brennt. Ich rutsche nicht bei den kleinen Steigungen und auch nicht beim wieder runter laufen. Es geht auch ohne Spikes. Hinten beim Zaun entlang liegt sehr viel Laub und es ist feucht, da ist es ein bisschen rutschig, aber zu vernachlässigen. Natürlich, wenn man mit den Dornen läuft, hat man sicher ein besseres Gefühl und mehr halt am Boden.

Ich versuche einen kurzen Blick auf meine Uhr und die zeigt mir 186 Hf, sofort dirigiere ich meine Augen wieder auf den Boden. Endlos kommen mir diese 3950 Meter vor. Ich mag ja gar keine Kurzdistanzen, warum habe ich mich da eigentlich angemeldet? Ich dachte, das ist vielleicht ein gutes Training für die Koordination. Der Herr mit der Tafel sagt zum Glück: 1 Runde noch. Ich versuche die Gruppe nicht zu verlieren und bleib an dieser als Letzte dran. Einige waren noch hinter mir, aber ich glaube nicht viele. Da sind lauter gute Läuferinnen dabei. Endlich, es ist vorbei.

 

Mein Ergebnis: 11. Platz von 16 Teilnehmer, meine Zeit 16:40:00 für 3950 Meter und die Goldene Medaille in der Masterwertung W40.

 

Resümee: Schön war es, aber ich denke, der Versuch in Crosslaufen wird einmalig bleiben.

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