Laufhäschen

REGINA LIEBERT

6 Stundenlauf Wien – PHA am 29. Mai 2011

6stdlauf1

1. Self-Transcendence – 6 Stundenlauf Wien

Mein Erster Ultralauf – 6 Stundenlauf am 29.05.2011 (Sri Chinmoy in der Prater Hauptallee):

Es wird mein längster Long Jog!

Vor zwei Jahren sind Michi, Edi, Martin und ich einen 100-KM-Staffellauf gelaufen.

Damals hat der Veranstalter (Sri Chinmoy) bei der Siegerehrung verkündet, im nächsten Jahr,

stattdessen einen 6-Stundenlauf zu veranstalten. Michi, Edi und ich wollten daran als Einzelläufer teilnehmen.

Doch im Jahr 2010 blieb es wieder bei einer 100-KM-Veranstaltung. Heuer war es aber soweit. Diesmal gab es den 6-Stundenlauf. Michi wurde knapp vorher am Meniskus operiert und konnte daher nicht teilnehmen.

Edi und ich nahmen diese Herausforderung an. Das Schöne daran ist, mit Edi bin ich meinen ersten Marathon gelaufen (er nahm mich damals mit, bei ihm war es sein zigster Marathon). Diesmal ist es mein erster Ultralauf und wieder ist Edi dabei, mit dem Unterschied zum Marathon, diesmal ist es auch für ihn das erste Mal, einen Ultralauf zu machen. Leider musste ich bis zum Schluss zittern, ob ich starten kann.

Am Donnerstag war ich beim Zahnarzt und bekam anschließend noch eine professionelle Zahnreinigung. Schließlich wollte ich am Sonntag mit einen strahlenden weißen Lächeln die 6 Stunden absolvieren. Doch das ging schief. Noch während der Behandlung schwoll meine linke Backe an. Man versuchte mit Cool-Bag diese wieder auf normale Größe hinzubekommen. Vergebens! Der Zahnarzt versprach mir aber, morgen ist das weg.

Er hätte so etwas noch nie gehabt. Doch während es Tages, schwoll diese noch mehr an und ich fuhr in das SMZ-Ost. Eine HNO-Ärztin sah sich das an und meinte – ich wurde verletzt und daher ist eine Endzündung entstanden. Bekam Antibiotika und Tabletten (Entzündungshemmend mit Schmerzstillender Wirkung). Ich gab bekannt, das ich am Sonntag 6 Stunden laufen werde und sie wünschte mir alles Gute. Ich nahm das als Erlaubnis an, trotz der Antibiotika laufen zu dürfen. Auf die Tabletten bekam ich etwas Magendrücken, jedoch zum Glück keinen Durchfall. Wobei, eine Nebenwirkung doch noch auftrat – Blähungen – wie unangenehm,aber doch noch das kleiner Übel. Von Donnerstag bis Sonntag wurde die Backe zwar kleiner, aber ganz ist es bis heute noch nicht weg. Vorab aber geschrieben, dies hatte letztendlich für mich keine Beeinträchtigung beim Lauf, nur diese unangenehme Nebenerscheinung.

 

Es ist Sonntag und wir (mein Mann, unser Hund und ich) fuhren in die Hauptallee zum Start. Ich wurde von meinen Mann perfekt vorbereitet. Er hat die Ernährung der letzten Tage festgelegt und auch die Verpflegung für den Lauf bestimmt und übernommen.Am Abend davor hat er meine Schuhe kontrolliert und für „Glotzen“ beurteilt. Daher muss ich heute mit neuen Schuhen an den Start. Sind jedoch ident (gleiches Modell) mit den alten, nur haben sie noch volles Profil.

Weiteres, zog ich heute diese CEP-Kompressionssocken zum ersten Mal an. Gekauft hatte ich die zwar schon auf der VCM-Marathonmesse im Jahre 2010, doch bis heute sind sie noch nicht im Einsatz gewesen. Zuerst wollte ich nicht, dachte da wird mir ganz schön warm werden, so geschlossen bis zum Knie, aber mein Mann bestand darauf, zieh sie an.  Bin für seine Hartnäckigkeit sehr Dankbar! Als ich die in der Früh anzog, das war ein wirklich tolles angenehmes Gefühl. Die sind jeden Euro wert. Und zu guter Letzt, probierte ich so Ärmlinge aus. Die habe ich heuer auf der VCM-Messe gekauft. Ich dachte die sind dafür geeignet, wenn es zum Start noch kühl ist und dann wärmer wird, dass man die dann runter rollt. Der am Messestand meinte aber, die zieht man an, wenn es warm ist. Bis jetzt keine Ahnung, wer Recht hat. Ich hatte sie alle 6 Stunden an und ich fühlte mich wohl damit. Somit verwendete ich diesen 1. Ultralauf auch gleich zum Material testen. Schuhe, Kompressionssocken und Ärmlinge haben den Test mit sehr gut bestanden.

 

Mein Mann suchte den „Lagerplatz“ aus und richtete in ein. Er wählte das Ende. Neben dem Start/Ziel hinauf Richtung Kilometer 1, nacheinander aufgereiht lässt man sich halt nieder. Mit Sesseln, Tisch, Campingliege, war bei jeden ganz verschieden. Egal ob Einzelläufer oder die Staffelläufer. Ich ging in der Zwischenzeit die Startnummer abholen.

Dann kam auch schon Edi und Irene. Bisschen später auch die Fan-Gemeinde.

Franzi nahm sogar sein Fahrrad mit um mich zu Begleiten. Recht entspannt – noch! – gingen Edi und ich zum Start. Irgendwie noch immer unvorstellbar, jetzt 6 Stunden laufen! Edi wollte etwas langsamer beginnen, daher liefen wir nicht zusammen. Es waren 2,5 KM-Runden. Jeder Kilometer war gekennzeichnet, somit konnte man wirklich schön die Kilometerzeiten auf der Uhr abdrücken und kontrollieren wie schnell man unterwegs ist. Der Start befand sich gegenüber dem Stadionparkplatz. Von dort lief man bisschen über einen Kilometer hinauf Richtung Lusthaus und biegt dann zum Heustadlwasser rein und neben dem Wasser retour über eine ganz kleine Brücke rüber und raus auf die Prater Hauptallee zum Start/Ziel. Davor kommt man an einer riesigen Verpflege Station vom Veranstalter vorbei. Die Runden waren echt super zu laufen. Sehr kurzweilig, man kam doch immer recht rasch bei Start/Ziel vorbei und natürlich auch bei der eigenen Fan-Gemeinde. Die auch immer größer wurde. Elisabeth, Kurt, Helmut und Gerhard standen auch schon da. Das ist schon motivierend. Wenn man das Stück auf der Allee rauf läuft, trifft man viele Lauffreunde die auf der anderen Seite gerade ihren Sonntagslauf absolvieren. Viele rufen ein paar aufmunternde Worte rüber. Beim Start/Ziel sitzen die Rundenzähler. Die ersten Runden lief ich alleine, dann wurde ich von Franzi am Fahrrad begleitet. Das tat gut, durch das Plaudern vergingen die Runden noch schneller. Nach einiger Zeit wollte Franzi eine Pause einlegen und etwas essen, da er nicht einmal gefrühstückt hat. Da stand auch schon Alfred, mein Vereinskollege da und lief mit mir weiter. Der Wechsel war perfekt ohne es Zeitmäßig abgestimmt zu haben. Als ich vor 14 Tagen Alfred von meinen 6 Stundenlauf erzählte, war er sofort bereit, mich einige Zeit zu begleiten. Er hat sein Versprechen eingelöst und lief ca. 2,5 Stunden mit mir. Zeitweise begleitet uns Franzi wieder mit dem Rad. Manchmal fuhr er ein Stückchen vor und machte Fotos. Edi habe ich bisher zweimal Überrundet, er sah aber top fit aus und es ging ihm noch sehr gut. Ich werde ihn noch zwei weitere Male treffen. Nach 3:38 Stunden merkte ich die ersten Körperlichen Beschwerden. Meine Beine wollten nicht mehr so richtig aber ich konnte sie davon überzeugen, weiter zu machen. Danach kam auch ein Mentaler Einbruch. Ich wurde stummer und hörte auf zu plaudern. Körperlich ging es jetzt wieder, dafür wollte mein Geist nicht mehr so Recht. Alfred hörte auf und ich lief eine Runde alleine. Dann begleitete mich mein Mann am Rad und wollte Infos über meinen Zustand. Der Rücken war auch etwas verspannt. Alles war aber vergessen, wenn ich durch den Start/Ziel Bereich lief. Ich hob alle Runden meine Hand und winkte meiner Rundenzählerin zu, diese rief immer meinen Namen und alle anderen Rundenzähler feuerten mit an. Doch es ging weiter, die ganze Länge, alle machten mit. Die Betreuer von den Einzelläufern, die Betreuer von den Staffelläufern und diese selber auch, bis zum Ende der Reihe wo meine Lieben waren. Ein unsagbares schönes Gefühl. Ich winkte und lachte, da konnte man gar nicht anders. Wenn ich glatte Runden (40, 50, 60) hatte, rief ich diese allen zu. Sie freuten sich mit mir. Das ist halt die Ultra-Familie. Nach 4 Stunden wurde es wieder zäher. Ich merkte, mein Laufstil wurde steifer und auch die Zeiten schlechter. Mein Puls ging runter. Die Strecke neben dem Heustadlwasser ist Stellenweise nicht ganz so eben, wie die Allee und das merkte ich ganz deutlich, jetzt spürte ich jedes Steinchen. Ich kehrte jetzt jede Runde beim großen Verpflegungszelt des Veranstalters ein und schnappte mir einen halben Becher Coca Cola. Schmeckte super, bin doch ein Cola-Fan. Normalerweise Cola Light, aber man kann in gewissen Situationen schon mal eine Ausnahme machen. Hihihi

In der Vorletzten und Letzten Runde ging es mir wieder super. Ich fühlte mich wieder stark. Natürlich, wenn man weiß, jetzt ist es bald vorbei. Schaffte wieder bessere Kilometerzeiten. Susi, die Frau von Martin (er läuft nächste Woche einen 48-Stundenlauf), lief ein Stückchen mit mir mit und feuerte mich an. In der Letzten Runde bekamen wir ein kleines Sandsäckchen, diese waren mit Startnummer und Name versehen. Wenn das Signalhorn ertönt, muss man dieses fallen lassen. Ich war so schnell, das ich mit diesem Säckchen sogar eine ganze Runde laufen konnte und als ich bei unserem Lagerplatz ankam noch 40 Sekunden Zeit gehabt hätte zum Weiterlaufen. Doch ich blieb stehen, diese paar Sekunden genoss ich mit meinen Fanclub. Es wurden exakt 67,6 Kilometer in 6 Stunden, das sind im Durchschnitt 5:19 Minuten pro Kilometer. Sabine, Gabriel und Richard = Familie Deutner (alle 3 selbst auch Läufer/Inn) kamen extra – DANKE! und ich durfte Ihnen meine geschafften Kilometer sagen. Elisabeth und Kurt sind auch noch einmal vorbei gekommen – mit Eis! Leider konnte ich keines essen, nach der Anstrengung brachte ich nichts hinunter. Aber, Edi langte dafür zu. Hat er sich auch verdient. Bei ihm sind es 57,081 Km geworden. Auch mein Lauffreund Heinz kam auf Besuch vorbei.

 

Bei den Damen erreichte ich den 2. Platz und als Gesamtplatz (Damen und Männer) bei den Einzelläufern sogar Rang 4. Mein erster Gedanke nach den 6 Stunden: Nie wieder! Heute, einen Tag danach: Vielleicht nächstes Jahr wieder?

 

Resümee: Die Verpflegung von meinen Mann war super eingeteilt d.h. zur Richtigen Zeit das Richtige bekommen.

Das Material (die Laufausrüstung) war perfekt gewählt.

Ich bin nach einen Marathon in einen Körperlich schlechteren Zustand als nach diesen 6-Stundenlauf.

 

Für jeden der einmal einen etwas längeren Lauf machen möchte, kann ich diese Veranstaltung nur empfehlen. Super organisiert und mit Herz veranstaltet.

 

Ein Herzliches Danke an ALLE, die mich am Sonntag so toll unterstützt haben!

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