Laufhäschen

REGINA LIEBERT

Wien Energie HM am 22.03.2009

WienEnergie091
BILD Copyright: Newetschny
Knapp aber doch – GESCHAFFT!
Die Vorbereitung für den heurigen Wien-Energie-Halbmarathon lief ja sehr schlecht.
Aufgrund des schlechten Wetters habe ich
doch so einige Trainingsläufe ausgelassen.
Um diese Zeit habe ich zumindest schon mal zwei bis drei Halbmarathons in den
Beinen. Heuer ist es genau einer.
Weiters, musste ich ein paar Trainingseinheiten, wegen meiner geprellten großen Zehe, aussetzen.
Also, wie schon erwähnt, nicht optimal vorbereiten können.
Trotzdem habe ich mir als Ziel eine sub 1:30 Stunde gesetzt.
Es war starker Wind, aber zum Glück trocken. Michi und ich überlegten lange,
was wir als Laufkleidung anziehen werden.
Wir fuhren von zu Hause in kurzer Hose und langem Oberteil weg.
Darüber zogen wir uns einen Trainingsanzug an.
Jedoch, für alle Fälle, habe ich noch für jeden eine lange Hose eingepackt.
Auf der Fahrt im Auto zum Start beschlossen wir, doch lieber die lange Laufhose anzuziehen.
Das taten wir auch dann und im nachhinein gesehen, ein schwerer Fehler.
Ich hatte nun meine 3/4-Hose an. Langsam gingen wir zum Treffpunkt, wo wir uns mit Thomas, Edi, Kurt und Franzi treffen wollten.
Thomas wird heute nicht mitlaufen und ist so nett, für uns die Verpflegestelle zu sein.
Vielen Dank, Thomas!
Mit Edi habe ich vereinbart, das wir gemeinsam laufen werden.
Er machte mir aber keine guten Hoffnungen und meinte, bei dem Wind ist sicher keine Bestzeit zu erlaufen.
Daraufhin bekam er einen kurzen heftigen Widerstand von mir zu hören (Edi wird sich dafür im Lauf rächen)
und ich bestand darauf unter 1 Stunde 30 Minuten
ins Ziel zu laufen.
Schön langsam bewegten wir uns in den Startbereich, mir war eiskalt und war
froh, doch die längere Hose angezogen zu haben.
Dann war es so weit, der Start. Edi und ich liefen los.
Auf der Wagramerstraße war Seitenwind, da nützte es nichts, mich hinter Edi zu verstecken.
Danach rechts runter, da kam uns so richtig der Gegenwind entgegen.
Ich dachte, zum, Glück hier beim runter laufen und nicht auf der anderen Seite beim rauf laufen.
Den ersten Kilometer so wie immer, viel zu schnell – in 4:00 Minuten.
Edi sagte, wir nehmen etwas Tempo raus und ich war einverstanden.
Es waren sehr viele Läufer unterwegs und ich konnte kaum hinter Edi laufen, aber das machte nichts,
da die anderen Läufer vor uns waren, konnten wir im Windschatten nebeneinander laufen.
Als wir dann rechts einbogen hatten wir wieder ein stückchen Seitenwind und
dann ging es mit Rückenwind aufwärts zurück auf die Wagramerstraße.
Mir wurde heiß, die Sonne strahlte hervor und ich beneidete jetzt Edi, der kurz, kurz angezogen war.
Ich wusste, Thomas steht beim Kilometer 6 und ich musste mich jetzt bald entscheiden und tat es.
Ich zog mir mein T-Shirt aus (kurzarm) darunter hatte ich ein dünnes langarm Laufshirt an.
Auch das zog ich mir aus, damit ich mir das kurzarm wieder anziehen kann.
Leider habe ich mich mit den Kabeln von den Kopfhörer meines MP3-Player verhängt.
Irgendwie, mit Hilfe von Edi schaffte ich es, rechtzeitig bis zum Thomas,
mich vom langarm-Laibchen trotz der Kabeln zu befreien.
Beachtlich, schaffte den Kilometer trotzdem in 4:09.
Jetzt kamen wir wieder auf die Wagramerstraße in den Start/Ziel-Bereich.
Die Zuschauer mit Ihren Zurufen sind schon eine Motivation, etwas schneller zu laufen.
Ich überholte daher ein paar Meter Edi, weil ich da so übermotiviert war.
Ab in die zweite Runde. Edi zog hinter einem Windschatten an mir vorbei und mit ihm weg.
Das kann doch nicht sein, er lässt mich da einfach dem Gegenwind völlig Schutzlos ausgesetzt alleine.
Ich konnte das Tempo der beiden nicht mithalten. Nun musste ich das beste daraus machen.
Zum Glück hatte ich ja meinen MP3-Player mit. Zuvor, als ich mich mit den Kabeln verwurschtelt habe,
bereute ich es noch, das ich in mitgenommen hatte. So schnell kann man seine Meinung ändern.
Mit Musik geht es gleich besser.
Ich fand keinen Anschluß, wo ich im Windschatten laufen hätte können. Die einen waren zu langsam und
die anderen zu schnell. Selbst ist die Frau und ich stellte mich dem Wind entgegen. Blieb mir ja doch nicht wirklich
eine andere Wahl!
Es hat Kraft gekostet und auch einiges an Zeit.
War froh, als es endlich wieder mit Rückenwind zurück ging. 
Edi war meistens aber in meiner Sichtweite. Vielleicht erinnert er sich noch daran, das ich irgendwo
hinter ihm war, bevor es in die Letzte Runde mit Gegenwind geht.
Leider, auch da lief ich einsam und alleine. Ich habe meinen großen Wunsch, endlich eine Endzeit
bei einem Halbmarathon mit 1:28 noch nicht aufgegeben. In der 3. Runde lief ich rechts knapp bei
den Zäunen, aber es schützte mich auch nicht vor dem Wind, er kam nun einmal brutal von vorne.
Zwischen Kilometer 15. und 16 merkte ich das meine Muskeln in den Oberschenkel müde oder leer
werden. Schnell versuchte ich das Gefühl aus meinen Gedanken zu vertreiben. Ich habe mich ja
bei ca. Kilometer 12 mit Powergel gestärkt. Ich überredete meine Oberschenkel zum weiter machen
und es gelang mir. Die Letzten Kilometer Richtung Ziel, versuchte ich
meine Endzeit, vorsichtig zu berechnen. Mit viel Willen nocheinmal alles rausholen
und Tempo machen.
Endlich im Ziel!!!!!!!!! und eine Belohnung gab es auch –  meine Endzeit mit 1:28:55!
Ich bin überglücklich mit meiner neuen PB.
Edi kam mit 1:28:23,
Michi mit 1:38:51
und Kurt mit 1:50:41 ins Ziel!
Mein nächster Wettkampf ist der Marathon am 03.05.2009 in Salzburg.
Bin schon sehr gespannt darauf, das wird mein erster Marathon in Salzburg.
Ich werde Euch dann wieder berichten, wie es mir ergangen ist.

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